Allgemeines über Leopardgeckos

DER LEOPARDGECKO
(Eublepharis macularius)

Was ist der Leopardgecko und wo lebt er?

Leopardgeckos gibt es seit rund 50 Millionen Jahren. Sie sind in Afghanistan, Pakistan und großen Teilen Indiens beheimatet.
Diese Echsenart zählt zur Familie der Lidgeckos, was bedeutet, dass sie ihre Augen schließen können,
im Gegensatz zu anderen Geckoarten. Dies hilft ihnen, um ihre Augen z.B. beim Fressen von Futtertieren zu schützen.
Ihre Augen reinigen sie mit ihrer Zunge.
Da der Leopardgecko mit Krallen ausgestattet ist (andere Geckoarten besitzen z.B. Haftlamellen),
wird er auch als Krallengecko bezeichnet.

Die dämmerungs- und nachtaktiven Leopardgeckos bewohnen trockene bis halbtrockene Steppen- und Wüstengebiete,
deshalb benötigen sie einen Bodengrund aus Sand-Lehmgemisch.
Der Bodengrund wird somit sehr hart und noch etwas grabfähig.
In ihrem natürlichen Lebensraum meiden diese Echsen rein sandige Böden. Reiner Sandboden kann zu erheblichen "Schäden"
für den Leopardgecko führen, wie zum Beispiel zu Verstopfung, da sie diesen bei der Futtertierjagd auch öfters mitfressen.

Leopardgeckos findet man in ihrem natürlichen Habitat häufig in Fels- und/oder Mauerspalten und/oder unter Steinen.
Dies sollte man bei der Terrarien- und Rückwandgestaltung beherzigen, um den Tieren
eine so naturnahe Umgebung wie möglich zu schaffen.
Allerdings sollte man darauf achten, dass Einrichtungsgegenstände wie z.B. Steine gut gesichert sind,
dass die Leos nicht damit einstürzen und sich nicht verletzen können.

Leos können bis zu 20 Jahre alt werden. Ausgewachsene Leopardgeckos erreichen eine Länge bis zu ca. 25 cm
und wiegen etwa 30-40 Gramm, es gibt aber auch weitaus größere und schwere Exemplare (Giant und Super-Giant-Varianten).

Die ursprüngliche Farbzeichnung eines Leopardgeckos wird als "Wildfarbe" bezeichnet und
zeichnet sich durch sehr viele schwarze Punkte auf weißlichem bis gelblichem Untergrund aus.
Dies kommt dem Muster eines Leoparden ähnlich. Daher hat auch der Leopardgecko seinen Namen erhalten.
In der Zwischenzeit wurden allerdings zahlreiche Farbvarianten gezüchtet.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Da es sich bei Leopardgeckos um wechselwarme Tiere handelt (d.h. sie können selbst nur wenig Körperwärme
produzieren), sind sie sehr von ihrer Umgebungstemperatur abhängig. Man sollte ihnen daher immer die
optimale Temperatur bieten, da diese für den Stoffwechsel und die Verdauung der Leos sehr wichtig ist.
Dabei sollte man darauf achten, dass die Leopardgeckos verschiedene Temperaturzonen
(ein Temperaturgefälle) zur Verfügung haben, wodurch sie sich aussuchen können,
ob sie sich im kälteren oder wärmeren Bereich aufhalten wollen.

Dazu bringt man die Beleuchtung (Spot) an nur einer Seite des Terrariums an (nicht mittig und auch nicht an beiden Seiten).
Auf dieser Seite ist es dann warm und sollte um die 28°C haben (Kontrolle mittels eines Thermometers).
Unter diesen Spot ist es von Vorteil, wenn man z.B. eine Schieferplatte legt, welche sich tagsüber aufheizen kann.
Diese suchen die Leopardgeckos auf, sobald sie munter sind, um sich zu erwärmen.
Auf der gegenüberliegenden Seite sollten man so eine Temperatur von etwa 23°C erreichen.

Auch die Luftfeuchtigkeit ist zu beachten, da diese für die Häutung der Leos eine große Rolle spielt.
Die Häutung kann in etwa 30 Minuten erledigt sein, sie kann aber auch bedeutend länger dauern.
Um eine optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen, sollten man bei Bedarf mit lauwarmen Wasser in das Terrarium sprühen
(Kontrolle der LF mittels eines Hygrometers). Die Leos lecken gerne die Wassertropfen von den Einrichtungsgeständen -
kann aber in keinem Fall eine Wassertrinkschüssel ersetzen, welche stets mit frischen Wasser zur Verfügung stehen sollte!

Auch sehr hilfreich - sowohl für die Luftfeuchtigkeit, als auch für die Häutung der Leopardgeckos - sind so genannte "Wetboxen".
Als Wetboxen eignen sich jegliche Arten von z.B. Tupperwaredosen, aber auch alte Eisboxen, Heimchendosen etc.
(Die Box sollte nicht durchsichtig sein. Wenn ihr euch für eine durchsichtige Box entscheidet,
könnt ihr diese mit einem schwarzen (dunklen) Isolierband abkleben,
um sie lichtundurchlässig zu machen). In diese wird ein Loch in z.B. den Deckel der Dose als
Ein- und Ausgang für die Leos geschnitten.
Befüllt wird so eine Wetbox mit z.B. Terrarienhumus, welcher auch immer wieder feucht gehalten werden sollte.
Die Leos nehmen diese Boxen gerne zur Häutung, als Schlafplatz oder die Weibchen auch für die Eiablage an.

Richtwerte:

Temperatur tagsüber

23-28°C, lokal 35°C

Temperatur nachts

kann auf Zimmertemperatur abkühlen (ca. 18°C)

Luftfeuchtigkeit

40-60%

Futter

Leopardgeckos sind Räuber und kleine Jäger. Sie fressen so ziemlich alles was sich bewegt,
da sie überhaupt nicht wählerisch sind.

Die Ernährung sollte möglichst ausgewogen sein und die Hauptnahrung aus
Insekten (z.B. Heuschrecken, Grillen, Heimchen, etc.) bestehen.

Zur Abwechslung kann man auch hin und wieder Leckerbissen
wie z.B. Wachsmottenlarven (Wachsmaden), Mehlwürmer, Zoophobas, etc. anbieten.
Diese sollten aber niemals die Hauptnahrung darstellen (z.B. 1-2 Wachsmaden pro Tier, einmal wöchentlich).

Um Streitigkeiten unter den Leos zu vermeiden, kann man diese auch mit einer Futterpinzette füttern.
Diese Fütterungsmethode hat den Vorteil, dass man besser kontrollieren kann, welches Tier wieviel frisst und ob es frisst.
Das Futtertier sollte nicht erheblich größer sein, als die Breite des Leopardgeckomaules.

Jungtiere füttern wir täglich.
Ab etwa einem Alter von 6 Monaten füttern wir unsere Leopardgeckos etwa jeden zweiten Tag
und erwachsene Leos bekommen etwa 3 x wöchentlich Futter.

Vitamine

Die Futtertiere sollten regelmäßig mit Vitamin- und Kalziumpulver vor der Verabreichung
bestäubt werden (wichtig für z.B. Knochenaufbau).
Ich mache dies bei jeder zweiten Fütterung.

Zusätzlich befindet sich im Terrarium eine kleine Schüssel mit zerriebener Sepiaschale,
welches die Leos bei Kalziumbedarf jederzeit auflecken können.

Vergesellschaftung und Terrariumgröße

Die Vergesellschaftung von Leos stellt im Normalfall keine Probleme dar.
Bei einer Terrariengröße von 120x60x60 kann man bedenkenlos 4-5 Leopardgeckos einquartieren,
wobei diese Gruppe aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen sollte,
da mehrere Männchen untereinander nicht verträglich sind.
Auch von einer Paarhaltung ist abzuraten, da das Weibchen von den männlichen Begattungsversuchen zu gestresst wird.
Wenn man nicht züchten möchte, empfiehlt sich eine reine Weibchengruppe.

Auch sollte man darauf achten, dass man Jungtiere nicht mit adulten Tieren zusammen setzt,
da das Jungtier im schlimmsten Fall vom adulten Tier gefressen werden könnte.
Deshalb immer etwa gleich große Tiere zusammensetzen (der Unterschied sollten nicht größer als 1,5 cm betragen).

Erklärung zur oft verwendeten Geschlechtsbezeichung:

1.0.0

Männchen

0.1.0

Weibchen

0.0.1

Geschlecht noch unbekannt

Beispiel: Schreibt ein Halter von 1.4.6, dann hält er 1 Männchen,
  4 Weibchen und 6 Geckos mit noch unbekanntem Geschlecht.

Krankheiten

Da ich keine Arzt bin, gehe ich auf diesen Punkt nicht näher ein.
Bitte sucht einen reptilienkundigen Tierarzt auf! Es gibt aber sehr wohl ein paar Tipps, die man beherzigen sollte:


Die häufigsten Fragen! Nützliche Tipps! Hilfestellungen für Anfänger!

Vor dem Kauf:

Ausreichend über die zukünftigen Schützlinge informieren!

Achtung: Nicht alles was man im Internet findet ist auch richtig!
Internetseiten können von Jederman erstellt werden, somit können auch Unwissende Beiträge verfassen!

Geeignete Lektüre: Leopardgeckos von K. Grießhammer und G. Köhler
Dieses Buch enthält alle wichtigen Angaben und Details, die man über Leopardgeckos wissen sollte.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Foren, die sich mit dem Thema Leopardgecko sehr intensiv beschäftigen!
Hier trifft man auf teilweise sehr erfahrene Leopardgeckohalter und -züchter, von welchen man sich sehr wertvolle
Tipps, Erfahrungen, Meinungen, Hinweise etc. holen kann.
Aber auch hier ist Vorsicht geboten: In ein Forum kann jeder schreiben! Jeder Anfänger/Neuling kann hier seine Tipps abgeben...
Bei offenen Fragen ist es immer gut, wenn man sich mehrere Meinungen einholt und sich sein eigenes Bild macht.

Kauf/Kaufgespräch:

Kontrolliert immer den Gesundheitszustand des Tieres, bevor ihr es kauft!

- Dicke des Schwanzes: von Tieren mit bleistiftminenähnlichen Schwänzen ist dringend abzuraten!
Leopardgeckos speichern ihre Reserven im Schwanz, deshalb sollte dieser immer etwas dicker sein

- Auf Messen: Achtet auf das Behältnis, in welchem der Leopardgecko angeboten wird
Sollte das Zewa, der Sand, der Humus, etc auf dem das Tier in der "Box" sitzt stark verunreinigt sein,
kann man daraus schließen, dass das Tier dort schon länger untergebracht ist.
Dies kann auf z.B. eine lange Transportdauer zurück zu führen sein. Leider kommt es nicht selten vor,
dass Anbieter Tiere bereits auch am Vortag auf einer Messe ausgestellt haben und das ist natürlich für den Leopardgecko purer Stress.
Sand als Bodengrund ist auch in den Verkaufsboxen völlig ungeeignet.

- Ungewöhnlich günstige Tiere sind besonders gut zu checken (meistens auf Messen)!
Es muss einen Grund haben, warum Tiere weit unter dem Marktwert angeboten werden ;0)
Diese Tiere findet man eher an Verkaufsständen, an welchen die Anbieter eher schlecht bis gar kein deutsch sprechen.
Man sollte bedenken, dass man sich an diese Verkäufer im Nachhinein nur schlecht wenden kann,
sollte etwas mit dem Tier nicht stimmen, oder man einfach nur Fragen hat.

Nach dem Kauf:

- Tier sofort in Quarantäne setzen!
Das neu erworbene Tier sollte man unbedingt einzeln und idealerweise räumlich getrennt von den anderen Reptilien/Leopardgeckos
(falls vorhanden) unterbringen, da man ja nicht weiß, ob das Tier eventuell "krank" ist (siehe dazu "Kot untersuchen lassen").

Ein Quarantänebehältnis sollte wie folgt aussehen bzw. ausgestattet sein:
- Terrarium oder Faunabox
- Bodengrund: Küchenrolle
- Höhle, Kalziumschüssel und Wasserschüssel (alles was gut zu reinigen ist)
- Wärme (entweder mittels Spot von oben, oder vorübergehend mittels Heizkabel unter dem Terrarium/der Faunabox)

- Beobachten
Der neue Leopardgecko muss nun beobachtet werden
- frisst er gut
- häutet er sich selbständig
- kotet er regelmäßig

- Kot untersuchen lassen
Parasiten, Würmer, Pilze etc. kann man einem Leopardgecko unter Umständen nicht ansehen,
da sie teilweise damit leben können, ohne jeglicher Anzeichen.
Sie sind jedoch auf andere Leopardgeckos übertragbar und unheilbare Krankheiten wie z.B. Kryptosporidien
können schwere Schäden anrichten und bishin zum Tod führen!
Deshalb ist es wichtig, über den Gesundheitszustand seines/r Tiere/s Bescheid zu wissen.

Parasiten (Oxyuren, Kokkzidien, Flagelaten, etc.) können mittels gewöhnlicher Kotprobenuntersuchung ermittelt werden
(in jedem Labor bzw. bei jedem reptilienkundigen Tierarzt)


Kotprobenergebnisse:
Es konnten keine Parasiten etc. gefunden werden: prima, das Tier ist gesund!
Es konnten Parasiten oder Ähnliches gefunden werden: bitte sucht einen reptilienkundigen Tierarzt auf
und besprecht mit ihm die weitere Vorgehensweise! Bei mittlerem bis schweren Befall sollte euer Tier behandelt werden!

Idealerweise sollten Neuzugänge 3 Monate lang in Quarantäne verbringen (kann auch länger andauern, sollte das Tier krank sein).
 
News
 
mittlerweile 18 Leoeier und 23 Schlangeneier im Inkubator
Update
 
die Seite wurde am 01.06.2011 aktuallisiert.
 
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